Ein wahres Wunder der Natur! Bienen produzieren mit Hilfe von Wachsdrüsenpaaren auf der Bauchseite Wachs. Dieses wird flüssig "ausgeschwitzt" und trocknet an der Luft rasch zu kleinen Wachsplättchen. Die Biene nimmt diese mit den Hinterbeinen auf und verarbeitet sie mit dem Mundwerkzeug zu Baustoff. Bienen bauen mit den Wachsplättchen vollkommen gleichmässige hexagone Waben, die ihnen als Brut-, Honig-, Pollen- und Wärmespeicher dienen.
Eine Wachsschuppe wiegt etwa 0,008 Gramm.
Die Hautdrüsen zur Wachsproduktion sind bei Bienen im Alter zwischen 12 bis 18 Tagen voll entwickelt und verkümmern bei fortschreitendem Alter. Frisch produziertes Wachs ist schneeweiss und verfärbt sich durch Propolis- und Pollenfarbstoffe hell- bis dunkelgelb. Durch Aromastoffe von Wachs, Honig, Propolis, und Pollen entsteht der wohlriechende Duft.
Bienen produzieren Wachs wenn:
- Das Nahrungsangebot gut ist - sprich genügend Nektar eingetragen wird
- Die Bruttätigkeit auf Hochtouren läuft
- Eine Königin im Volk ist (weisellose Völker bauen nicht)
- Die Tagestemperatur über 15 °C liegt
Bienenwachs besteht chemisch vor allem aus Estern (Verbindungen aus Fettsäuren und Alkoholen) und in kleinen Mengen Kohlenwasserstoffen, Säuren und anderen Substanzen. Es wurden zudem ungefähr 50 Aromastoffe festgestellt, die das Bienenwachs bereichern.
Fettlösliche Substanzen werden im Bienenwachs gespeichert und können ein Problem darstellen. Umweltschadstoffe und Pflanzenschutzmittel stellen bei Schweizer Bienenwachs kein Problem dar, jedoch sind Rückstände aus Bienenmedikamenten und Wachsmottenbekämpfungsmitteln über Jahre nachweisbar. Akarizide (Synthetische Mittel zur Bekämpfung der Varroamilbe) und Paradichlorbenzol (PDCB in Mottenkugeln gegen die Wachsmotte) wurden früher von Imkern eingesetzt und führten zu Rückstanden im Bienenwachs sowie zu akarizidresisdenten Milben.
Der Pflichtbewusste Imker von heute befolgt die Richtlinien des Zentrums für Bienenforschung Liebefeld und trägt durch die richtige Betriebsweise Sorge zur Qualität des Schweizer Bienenwachs.