Die Produktion und die in Verkehr-Bringung von Honig und anderen Lebensmitteln aus dem Bienenstock (z.B. Pollen) untersteht den Vorschriften für die Lebensmittelgesetzgebung. Zur Einhaltung der Vorgaben bist du verpflichtet.
Achte beim Verarbeiten von Bienenprodukten auf Hygiene. Mit Vorteil bist du geprüfter Goldsiegelimker.
Wo und wie kann ich meinen Honig schleudern?
Bei der Honiggewinnung kommen Imker auf die absurdesten Ideen, wo und wie sie dieser Arbeit nachgehen können. Es ist wichtig zu wissen, dass Honig hydroskopische Eigenschaften aufweist. Das heisst, Honig zieht aus der Luft Wasser und Gerüche auf. Beides sind Eigenschaften, welche wir auf keinen Fall zulassen dürfen. Für eine saubere Qualität darf der Honig einen gewissen Wassergehalt nicht überschreiten. Ansonsten kommt es zu einer Phasentrennung und schlussendlich zur Gärung.
- Kein Schleudern in der Garage oder Waschküche
- Der Raum muss sauber und staubfrei sein
- Die Luftfeuchtigkeit im Raum sollte unter 55% sein
- Fliessendes Wasser (von Vorteil auch warmes) muss vorhanden sein
Was für Material benötige ich
- Refraktometer
- Honigschleuder
- Honigkessel
- Doppelsieb
- Abdeckelungsgabel
- Abdeckelungsgefäss
- Honiggläser
- Formular für die Selbstkontrolle Honigernte
Wann und wie wird Honig geerntet?
Sobald die Bienen die Honigwaben mit einer schützenden Wachschicht versehen, kann der Honig geschleudert werden. Zusätzlich wird der Wassergehalt des Honigs mit einem Refraktometer gemessen. Der Wassergehalt sollte unter 18% liegen.
Mit der Abdeckelungsgabel wird die oberste Wachsschicht vorsichtig entfernt. Das Abdeckelungswachs wird eingeschmolzen und geht in den eigenen Wachskreislauf zurück. Abdeckelungswachs gehört zur reinsten Form von Bienenwachs und ist daher besonders wertvoll.
Die Waben werden nun in die Schleuder gestellt. Achte darauf, dass die Anordnung gleichmässig erfolgt, sonst entsteht beim Schleudervorgang Unwucht und die Schleuder springt durch den Raum. Schleuder langsam anlaufen lassen und erst zum Schluss die Drehzahl erhöhen.
Der Honig fliesst durch ein Doppelsieb in den Honigkessel aus Edelstahl oder lebensmittelechtem Kunststoff. Zuerst durch ein gröberes, danach durch ein feineres Sieb. Das Sieb entfernt gröbere Wachspartikel aus dem Honig, lässt jedoch gewollt Blütenpollen durchfliessen.
Der Honigkessel wird geschlossen einige Tag stehen gelassen. In dieser Zeit sammeln sich Wachsschwebsstoffe an der Oberfläche, welche danach mit einem Löffel oder Teigschaber abgeschöpft werden können. Der Honig ist jetzt bereit für das Abfüllen in Gläser.
Beim Abfüllen zügig arbeiten und Gläser rasch verschliessen.