Die Königin - auch Stockmutter oder Weisel genannt - ist grösser als die Arbeiterin und hat einen langen Hinterleib. In der Regel lebt nur eine begattete Königin im Volk. Sie sorgt für Nachkommen und die Brutpflege überlässt sie den Arbeiterinnen, von welchen sie ständig gepflegt und gefüttert wird.
Die Königin wird im Volk von ihrem "Hofstaat" begleitet. Dieser besteht aus bis zu zwölf ständig wechselnden Arbeiterinnen, die sie mit Futtersaft versorgen. Sie gibt ständig Pheromon ab, welches über ihren "Hofstaat" an die Stockbienen übergeben wird und so über dessen Anwesenheit informiert. In Zeiten ihrer Hochform legt die Königin täglich bis zu 1200 Eier. Im Ganzen vom Spätwinter bis in den Herbst etwa 200'000 Eier.
Die Königin wird etwa 5 Jahre alt.
Eine junge Königin wird nach dem Schlüpfen in fünf bis sechs Tagen geschlechtsreif und fliegt im Alter von sechs bis zehn Tagen aus. Dabei begibt sie sich nach einigen Orientierungsflügen auf Drohnensammelplätze in 2 bis 3 Kilometer Entfernung, um sich von mehreren Drohnen begatten zu lassen. Diese Hochzeitsflüge unternimmt sie bis zu drei Mal, bis ihre Spermatheke mit etwa 5 Millionen Spermien gefüllt ist.
Wird die Königin wegen schlechten Witterungsverhältnissen bis zu drei Wochen am Hochzeitsflug gehindert, wird sie drohnenbrütig. Das heisst, sie legt dann nur unbefruchtete Eier, aus welchen nur Drohnen schlüpfen. Das Volk ist verloren.
War die Begattung erfolgreich, beginnt die Königin nach drei bis fünf Tagen mit der Eiablage in die von den Arbeiterinnen vorbereiteten Wabenzellen. Vor der Eiablage informiert sich die Königin mit den Vorderbeinen über den Zelldurchmesser und erkennt so den Zelltyp. Das Ei wird in aufrechter Stellung am Zellboden festgeheftet. Sie entscheidet über das Geschlecht ihrer Nachkommen.