Alle Organismen benötigen Energie zum Überleben. Energie gewinnt man aus Nahrung. Bienen benötigen Wasser, Kohlenhydrate und Eiweiss. Dazu sammeln sie reichlich Nektar, Honigtau und Pollen. Die zuckerhaltigen Säfte des Nektars und Honigtaus liefern die Kohlenhydrate und aus dem Pollen gewinnen sie Eiweisse, Fett- und Mineralstoffe sowie Vitamine.
Den Bedarf an Kohlenhydraten decken Bienen indem sie Nektar und Honigtau sammeln. Nektar wird von einem drüsenartigen Gewebe (Nektarium) der Blüte ausgeschieden und als Honigtau werden die Honigtauausscheidungen von Insekten, welche Pflanzensäfte saugen, gesammelt.
Bienen verwerten am häufigsten die Zuckerarten Glucose und Fructose. Der Bedarf eines Volkes hängt von der Volkstärke, der Bruttätigkeit, dem Futterverwertungsvermögen sowie der Temperatur und Luftfeuchtigkeit ab.
Ein mittelstarkes Volk verbraucht im Jahr 60-80 Kilogramm Honig,
was einer Nektarmenge von 120-160 Kilogramm entspricht.
Pollen (Blütenstaub) deckt den Eiweissbedarf der Bienen. Bei Hunger oder auch als normaler Prozess bei der Kolonieentwicklung wird ein gewisser Anteil an Eiweiss durch Kannibalismus der Brut gedeckt.
Eiweisse enthalten Aminosäuren, die ein unentbehrlicher Bestandteil der Aufbaunahrung (Baustoffwechsel) sind, welche durch die Bienen nicht selbst aufgebaut werden können. Das Wachstum der einzelnen Organe und Drüsen wird durch die Pollenaufnahme der Bienen ermöglicht.
Fette enthalten Fettsäuren und sind besonders energiereich. Sie stammen zum Teil vom Pollen oder werden aus Kohlenhydraten aufgebaut. Sie spielen für die Wachsherstellung und die Produktion des Futtersaftes eine Rolle. Der Fettgehalt des Bienenkörpers beträgt 9% seiner Trockenmasse.
Der jährliche Pollenbedarf eines mittleren Bienenvolkes
beträgt 30 bis 60 Kilogramm.
Mineralstoffe (Spurenelemente) beziehen die Bienen über das eingetragene Wasser und über Pollen, Nektar und Honigtau. Sie regulieren den Stoffwechsel und sichern das Säure-Basen-Gleichgewicht in den Körperzellen.
Vitamine sind für den Ablauf der Lebensvorgänge unentbehrlich. Solange kein Mangel an Pollen herrscht, ist der Vitaminbedarf sichergestellt.
Während der Brutperiode benötigt ein mittleres Bienenvolk
durchschnittlich 2 Liter Wasser am Tag.
Bienen brauchen viel Wasser. Es ist daher wichtig, dass genügend Wasserstellen in der Nähe der Beuten verfügbar sind. Die Bienenbrut benötigt zum Gedeihen eine hohe relative Luftfeuchtigkeit, die durch Verdunsten des eingetragenen Wassers generiert wird. Die Werte liegen relativ konstant zwischen 40-60% Feuchtigkeit.
Bienen legen für schlechtere Zeiten (Schlechtwetter, Trachtlücken) sowie die Überbrückung der Wintermonate Vorräte an. Dazu wird der eingetragene Nektar und Honigtau von den Bienen durch körpereigene Drüsensekrete in gut verdaulichen Honig umgewandelt und in gut verdeckelten Zellen unter Verschluss gehalten. Pollen wird in die Wabenzellen gestampft und mit einer Honigschicht überdeckt (Bienenbrot).