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Der Winter ist da, Schnee ist gefallen und die Natur scheint sich zur Ruhe gesetzt zu haben. Es ist wohlig warm in der Stube und wir Imkerinnen und Imker finden Zeit um auf dem Sofa bei einem guten Buch und einer Tasse Tee zu entspannen.

Doch da war doch noch etwas? ..... die Bienen brauchen auch im Winter unsere Aufmerksamkeit. Wollen wir im Frühjahr die Immen fliegen sehen, müssen wir jetzt die Varroa-Winterbehandlung durchführen.
Die Frostnächte vor 3 Wochen haben die Königinnen dazu verleitet die Eilage einzustellen. Die restliche Brut ist jetzt ausgelaufen (geschlüpft) und so wird die Oxalsäurebehandlung ihre volle Wirksamkeit entfalten können.

Vor Behandlungsbeginn überprüfen wir den Zustand und den Lebensstatus der Bienenvölker.
Im CH-Kasten stecken wir den Kopf durch die Hintertür, bei den Magazinen legen wir unser Ohr an die Rückwand und horchen. Es sollte ein ruhiges, gleichmässiges Rauschen - gleich wie der Wind der durch Tannen zieht - zu hören sein.

Ist kein Geräusch mehr zu hören, müssen wir das Volk öffnen und bei Verlust vom Bienenstand entfernen.

Für die Winterbehandlung entscheiden wir aus drei Möglichkeiten:

Jede Variante benötigt entsprechende Witterungsvoraussetzungen.
Zum sprühen braucht es Temperaturen von mindestens 8°C.
Beim Träufeln sollte es trocken und nicht über 5°C warm sein.
Beim Verdampfen darf es nicht frostig, sondern mindestens 4°C warm sein.

Bei Regen und Temperatur von 7°C am letzten Samstag, habe ich mich zum Verdampfen entschieden. Pro Volk dauert die Behandlung effektiv 3 Minuten.
Mit Vorbereitungs- und Ruhezeit ist mit etwa 15 Minuten pro Volk zu rechnen.
Bei den Magazinen wird der Bodenschieber (Windel) eingesetzt, welcher zur Erfolgskontrolle der Behandlung dient.
Die folgenden Bilder zeigen den Varroa-Totenfall auf dem Bodenschieber 4 Tage nach der Behandlung und bestätigen die Notwendigkeit der Varroa-Winterbehandlung.

 

Wie wichtig die Wasserversorgung für die Bienen ist, zeigt das untenstehende Bild. Bei bissiger Bise und Temperaturen bei maximal 5° C  fliegen die Bienen fleissig die Wasserstelle an. Voraussetzung dazu ist Sonneschein.

Merke: Sobald möglich eine Wasserstelle einrichten. Diese darf niemals austrocknen, sonst suchen sich die Bienen eine andere Möglichkeit. Die Tränke soll sich nicht im Flugkorridor der Bienen befinden (verkotung).

Bienentränke solarbetrieben
Bienentränke solarbetrieben

Bis Mitte November macht es Sinn 1x den natürlichen Milbenfall zu messen und gegebenenfalls eine Oxalsäure-Behandlung zu starten.
Fallen mehr als 5 Varroamilben pro Tag auf die Unterlage, ist das Bienenvolk mit Oxalsäure zu besprühen. Auf Brutfreieheit ist nicht zu achten, da es darum geht die Varroa-Belastungsspitze zu brechen.

Kontrolle des natürlichen Milbenfalls
Kontrolle des natürlichen Milbenfalls

Varroa auf der Kontrollunterlage
Varroa auf der Kontrollunterlage

Es ist Zeit die Varroabelastung der Bienenvölker zu überprüfen. Dazu die Unterlagen (Schieber) für 24 Stunden einsetzen und danach den Milbenfall auszählen. Fallen über 10 Milben pro Tag auf die Unterlage, gefährdet dies das ganze Bienenvolk. Wer dann nicht handelt, riskiert die entsprechenden Völker zu verlieren.

Informationen zum Vorgehen bei hohem Milbenbefall sind beim Bienengesundheitsdienst BGD erhältlich (Telefon 0800 274 274)

Die Honigzargen sind abgeräumt und die Bienen müssen sich der ersten Sommerbehandlung gegen die Varroa-Milbe unterziehen. Das Behandlungsfenster wird resp. soll durch die Sektion koordiniert werden, um einer Reinvasion vorzubeugen. Dazu verwende ich während einer Woche die MAQS® Beehive strips. Dabei immer die Temperatur im Auge behalten, da die Wirksamkeit ab 29.5 °C nicht mehr gegeben ist.

Unbedingt den Bodenschieber zur Kontrolle mit in Pflanzenöl getränktem Haushaltspapier auslegen. Das Öl dient dazu, Ameisen und Ohrwürmer fernzuhalten, welche sonst das Kontrollresultat verfälschen.

Varroa auf der Kontrollunterlage
Varroa-Milben auf der Kontrollunterlage (Bodenschieber)